Mobilität und Verkehrssicherheit
Projekte des Forschungsbereiches Mobilität und Verkehrssicherheit
Aktuelle Projekte
Auftraggeber:
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Zusammenfassung:
Ziel des Projektes ist es, eine Wiederholungsmessung des Key Performance Indicators (KPI) „Alkohol im Straßenverkehr“ durchzuführen. Die wiederholte Erhebung des KPI erfolgt im Zwei-Jahres-Abstand und wird im Rahmen des EU-Projekts TRENDLINE gefördert.
Basis der Wiederholungsmessung ist das ebenfalls vom IfeS durchgeführte Projekt „Key Performance Indicator Alkohol – Entwicklung einer Methodik und Ersterhebung“ (vgl. https://bast.opus.hbz-nrw.de/frontdoor/index/index/docId/2872, aufgerufen am 08.01.2024). Für die wiederholte Messung des Fahrens unter Alkoholeinfluss in Deutschland wird das erprobte Befragungskonzept überprüft und umgesetzt. Der aus der Befragung errechnete KPI Alkohol dient der Fortschreibung des KPI Alkohols in Deutschland.
Ansprechpartner:
Auftraggeber:
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Zusammenfassung:
Basierend auf den Erkenntnissen und Materialien eines Vorgängerprojektes zielte das Projekt darauf ab, eine barrierefreie Website zur Mobilitätsbildung von Erwachsenen mit geistiger Behinderung zu entwickeln. Die Inhalte wurden in Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), der Deutschen Verkehrswacht (DVW), dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) sowie zweier Web-Agenturen erstellt. Die Website bietet pädagogischen Fachkräften flexible Möglichkeiten der Materialauswahl zur Vorbereitung und Durchführung von Schulungen zur eigenständigen Mobilität von Erwachsenen mit geistiger Behinderung.
Die Projektumsetzung in Form einer Website zur Mobilitätsschulung stellt insbesondere die individuelle Ausrichtung an mobilitätsspezifischen Kompetenzen und Handlungsmöglichkeiten der Zielgruppe sowie den Aspekt der eigenständigen Teilhabe am Straßenverkehr in den Vordergrund. Dabei werden die Mobilitätsarten „zu Fuß gehen“, „Fahrrad fahren“ und „Bus und Bahn fahren“ behandelt. Zu jeder Mobilitätsart wurden zentrale Lernbereiche (z. B. Motorik, Regelkenntnis) definiert, für die Arbeitspakete entwickelt wurden. Die Arbeitspakete umfassen Lernaktivitäten, Arbeitsblätter, praktische Übungen für den Schonraum und den Realverkehr sowie Fotos mit festgehaltenen Szenen aus dem Realverkehr. Auf der Website können die Arbeitspakete durch ein Filtersystem (Auswahl der Mobilitätsart, des Lernbereichs, des Lerninhalts und des gewünschten Arbeitspaktes) gezielt ausgewählt werden.
Die Lernmaterialien, adressiert an Erwachsene mit geistiger Behinderung, wurden auf Leichte Sprache sowie ihre Praktikabilität und Anwendbarkeit hin überprüft und zielgruppenorientiert angepasst.
Insgesamt wird es pädagogischen Fachkräften durch die entwickelte Website ermöglicht, individuelle Bildungsangebote zur Schulung der persönlichen Mobilität vorzubereiten und durchzuführen. Menschen mit geistiger Behinderung erweitern dadurch ihre Mobilität, verbessern ihre Verkehrssicherheit und erweitern zugleich ihre Teilhabe im Sozialraum.
Die kostenfreie Website MobiLe kann zukünftig über folgende Internetadresse aufgerufen werden: www.mobilität-lernen.de.
Ansprechpartner:
Auftraggeber:
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Zusammenfassung:
Mit dem zum 1. Januar 2018 in Kraft getretenen geänderten Fahrlehrergesetz wurde das
Fahrlehrerrecht in Deutschland umfassend reformiert. Kernstück der Reform ist eine
Novellierung der Fahrlehrerausbildung, die u.a. vier inhaltliche Schwerpunkte in den Blick nimmt:
- Verbesserung der Qualität der Fahrlehrerausbildung
- Verbesserung der Qualität der Fahrschulüberwachung
- Minderung des Nachwuchsmangels
- Bürokratieabbau
Das Institut für empirische Soziologie setzt die bereits begonnene summative Evaluation mit einem überarbeiteten Konzept fort. Nach dem bereits erfolgten Erhebungszeitpunkt t0 führt IfeS die quantitativen und qualitativen Erhebungen zum Zeitpunkt t1 (11/2022 bis 01/2023) und zum Zeitpunkt t2 (04/2024 bis 07/2024) durch. Ziel ist es mit der summativen Evaluation und dem erzielten Vorher-Nachher-Vergleich Bewertungen und Handlungsempfehlungen abzuleiten.
Ansprechpartner:
Auftraggeber:
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Zusammenfassung:
Die Nutzung von Mobiltelefonen wirkt sich negativ auf die Verkehrssicherheit von Autofahrern, Radfahrern und Fußgängern aus, da die Handynutzung ihre Aufmerksamkeit und damit ihre Vorsicht und Rücksichtnahme im Straßenverkehr beeinträchtigt. Unter diesem Gesichtspunkt erscheint es unerlässlich, systematisch und kontinuierlich repräsentative Daten zur Handynutzung von Autofahrern, Radfahrern und Fußgängern zu dokumentieren. Ein solches Monitoring kann als Grundlage für die Verkehrssicherheitsbeurteilung mittels Kennzahlen (Key Performance Indicators, KPI), die Entwicklung und Überwachung von Verkehrssicherheitsmaßnahmen, -verordnungen und -gesetzen, in der Öffentlichkeitsarbeit und als Nachweis für die Wirkung neu eingeführter Regelungen genutzt werden.
Zusammen mit dem Team von DTV-Verkehrsconsult als Unterauftragnehmer werden die von IfeS und DTV bereits erarbeiteten Konzepte zur Erhebung der Smartphone-Nutzung bei Autofahrern, Radfahrern und Fußgängern zusammengeführt und Erhebungen in Form von umfangreichen Beobachtungsstudien im Fuß-, Rad- und Pkw-Verkehr im Jahr 2024 erneut durchgeführt. Das aktuelle Projekt führt das Monitoring des Ablenkungspotenzials der Smartphonenutzung, wie es durch IfeS und DTV im Jahr 2022 erstmals erhoben wurde, in einer Zeitreihe fort.
Ansprechpartner:
Auftraggeber:
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)
Zusammenfassung:
Das Ziel dieses Forschungsvorhabens ist die Optimierung der Präventionsmaßnahmen zur Verkehrssicherheit in schulischen Bildungseinrichtungen. Die Projektarbeiten gliedern sich in vier Arbeitspakete:
- Arbeitspaket 1: Risikogruppen im Straßenverkehr verunglückter Schülerinnen und Schüler bzw. Schwerpunktthemen für die schulische Verkehrserziehung werden mittels einer Literaturanalyse und mittels der Analyse der verfügbaren Statistiken / Daten identifiziert (Meilenstein 1).
- Arbeitspaket 2: Ein systematischer Überblick über die aktuelle schulische Präventionsarbeit zum Thema Verkehrssicherheit wird erstellt. Dabei werden Präventionsmaßnahmen und -strategien der Verkehrssicherheitsarbeit in Schulen identifiziert und mittels eines im Projektverlauf zu entwickelnden Formulars, unter anderem hinsichtlich der in Meilenstein 1 identifizierten Risikogruppen bzw. Schwerpunktthemen, dokumentiert. Ausdrücklich werden dabei die strukturellen Bedingungen auf der Ebene der Bildungsadministration und -organisation berücksichtigt (Meilenstein 2).
- Arbeitspaket 3: Es wird ein Überblick über Qualitätskriterien zur Bewertung von Präventionsmaßnahmen und zielführender struktureller Bedingungen im Bereich der Verkehrssicherheit in Bildungseinrichtungen erarbeitet (Meilenstein 3).
- Arbeitspaket 4: Der als Meilenstein 3 erarbeitete Kriterienkatalog, wird zur Evaluation der in Meilenstein 2 zusammengetragenen Maßnahmen / strukturellen Bedingungen und der Identifikation von Defiziten, Lücken oder Hemmnissen bei der Maßnahmenumsetzung herangezogen (Meilenstein 4).
Ansprechpartner:
Abgeschlossene Projekte
Auftraggeber:
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Zusammenfassung:
Ziel dieses Projektes ist
- die Entwicklung einer Methodologie zur Erhebung eines KPIs „Alkohol im Straßenverkehr“, der definiert ist als „Anteil der Fahrenden innerhalb des gesetzlich zugelassenen Grenzwertes für die Blutalkoholkonzentration (BAK) – in Deutschland ≤ 0.5 ‰“ sowie
- die erste Erhebung dieses KPIs in einem Design, das die Wiederholungserhebung in einem noch zu definierenden zeitlichen Abstand ermöglicht.
Die Formulierung des KPIs entspricht dem Vorschlag der Europäischen Kommission und greift auch die dort formulierten methodischen Mindestanforderungen bei der Datenerhebung mit auf. Da die Erhebung von Roadside Surveys in Deutschland rechtlich nicht möglich ist, streben wir die repräsentative Befragung von bis zu 5.000 Fahrerlaubnisbesitzern an. Unsere Ergebnisse werden in das EU-Projekt Baseline (https://baseline.vias.be/en/) einfließen.
Ansprechpartner:
Auftraggeber:
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Zusammenfassung:
Zusammen mit dem Team von DTV-Verkehrsconsult als Unterauftragnehmer werden die von IfeS und DTV bereits erarbeiteten Konzepte zur Erhebung der Smartphone-Nutzung bei Autofahrern, Radfahrern und Fußgängern zusammengeführt und Erhebungen in Form von umfangreichen Beobachtungsstudien im Jahr 2022 durchgeführt.
Die Nutzung von Mobiltelefonen wirkt sich negativ auf die Verkehrssicherheit von Autofahrern, Radfahrern und Fußgängern aus, da die Handynutzung ihre Aufmerksamkeit und damit ihre Vorsicht und Rücksichtnahme im Straßenverkehr beeinträchtigt. Unter diesem Gesichtspunkt erscheint es unerlässlich, systematisch und kontinuierlich repräsentative Daten zur Handynutzung von Autofahrern, Radfahrern und Fußgängern zu dokumentieren. Ein solches Monitoring kann als Grundlage für die Verkehrssicherheitsbeurteilung mittels Kennzahlen (Key Performance Indicators, KPI), die Entwicklung und Überwachung von Verkehrssicherheitsmaßnahmen, -verordnungen und -gesetzen, in der Öffentlichkeitsarbeit und als Nachweis für die Wirkung neu eingeführter Regelungen genutzt werden.
Ansprechpartner:
Auftraggeber:
earnesto (als Hauptauftragnehmer der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt))
Zusammenfassung:
Dieses Projekt schließt an die Ergebnisse des vorhergehenden Projektes „Zielgruppengerechte Ansprache in der Verkehrssicherheitskommunikation über Influencer in den sozialen Medien: Forschungsstand und Handlungsempfehlungen“ an.
In diesem Projekt geht es um die konkrete Pilotierung einer Verkehrssicherheitskampagne mit Influencern in Sozialen Medien. Hierzu wird ein entsprechendes Konzept entwickelt, das im Rahmen eines Pilotprojektes umgesetzt und dabei formativ evaluiert wird.
Aufgrund der Vorarbeiten wird die Zielgruppe der Eltern von Kindern im Alter bis 14 Jahren vorgeschlagen. Für diese Zielgruppe werden verkehrssicherheitsrelevante Themen exploriert. Parallel werden mögliche Medienkanäle gesichtet, um die Zielgruppe über Influencer zu erreichen. Für die langfristige Zusammenarbeit mit Influencern und die formative Evaluation dieser Zusammenarbeit wird ein Konzept erarbeitet. Schließlich wird das Pilotprojekt mit Influencern durchgeführt und formativ evaluiert. Weiterer Forschungsbedarf wird abgeleitet.
Das IfeS ist in diesem Projekt, zusammen mit Prof. Dr. Amelie Duckwitz vom Institut für Informationswissenschaft der TH Köln, Unterauftragnehmer der Social Media Marketing-Agentur earnesto.
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Voller Titel
Evaluation der Zielgruppenprogramme „Kind und Verkehr“ (DVR, DVW) und „Kinder im Straßenver-kehr“ (DVW) – Phase II (FE81.0013/2016)
Auftraggeber:
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Zusammenfassung:
Im Rahmen des Projekts wird eine Wirkungsevaluation der Zielgruppenprogramme „Kind und Verkehr“ (KuV) und „Kinder im Straßenverkehr“ (KiS) durchgeführt. Dazu werden quasi-experimentelle Prüf-/Kontrollgruppendesigns mit bis zu drei Messwiederholungen sowie ein retrospektives Forschungsdesgin umgesetzt.
Die groß angelegte, bundesweite Befragung umfasst dabei für das Programm KuV die Befragung der zur Elternveranstaltung eingeladenen Eltern, der Kindertageseinrichtungen, welche die Veranstaltungen ausrichten, sowie der ausgebildeten Moderatoren, welche die Veranstaltung leiten.
Für das Programm KiS werden sowohl die Zielgruppe (pädagogisches Personal in Kindertageseinrichtungen) als auch die ausgebildeten Moderatoren befragt. Ergänzt wird die summative Evaluation durch eine formative Evaluation der Programme anhand der Beurteilung durch die jeweiligen Teilnehmer.
Ziel ist es schlussendlich, die Wirksamkeit der Programme abzuschätzen und Hinweise zur Optimierung abzuleiten.
Ansprechpartner:
Auftraggeber:
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Zusammenfassung:
Das Programm „Aktion junge Fahrer“ (AjF) ist ein Zielgruppenprogramm der Deutschen Verkehrswacht (DVW). Seit über 30 Jahren versucht das Programm AjF dem besonders hohen Unfallrisiko von Fahranfängern entgegenzuwirken. Umgesetzt wird das Programm AjF im Rahmen von Verkehrssicherheitstagen auf öffentlichen Plätzen.
Ziel der Evaluation von AjF ist die Klärung der Frage, „… ob die mit dem Programm definierten Zielsetzungen erreicht werden (Wirkungsanalyse)“. Diese Zielsetzungen bestehen in der Verbesserung der Selbsteinschätzung des eigenen Fahrvermögens durch die Teilnehmer an AjF, einer damit einhergehenden Sensibilisierung für Gefahren im Straßenverkehr und schließlich der Änderung des eigenen Verkehrsverhaltens aufseiten der teilnehmenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Um die genannte Forschungsfrage zu beantworten, werden mehrere Online-Befragungen im Rahmen eines quasi-experimentellen Prüf- / Kontrollgruppendesigns mit Messwiederholung umgesetzt. Hierbei werden sowohl die an AjF teilnehmenden Personen befragt als auch die Umsetzer des Programms in den örtlichen Verkehrswachten.
Letztlich sollen die aus der Wirkungsanalyse zu erwartenden Befunde dazu dienen, Ansatzpunkte zur Optimierung des Zielgruppenprogramms AjF und seiner Einsatzmöglichkeiten zu benennen.
Ansprechpartner:
Auftraggeber:
Europäische Kommission (European Commission)
Zusammenfassung:
Der Übergang vom manuellen zum automatisierten Fahren stellt auf individueller, sozialer und gesellschaftlicher Ebene eine große Herausforderung dar. Ziel des EU-Projektes BRAVE ist die erfolgreiche Umsetzung und Einführung der 3. Ebene automatisierten Fahrens auf dem europäischen Markt, unter Berücksichtigung der Eigenschaften, Erwartungen und Bedürfnisse relevanter Zielgruppen. Diese umfassen die künftigen Endnutzer (Autofahrer) selbst, sowie andere Verkehrsteilnehmer (motorisierte Zweiradfahrer, Fahrradfahrer, Fußgänger) und Interessensvertreter aus den Bereichen Politik, Versicherungen, Verkehrserziehung etc.
Im ersten Zuge des Projektes werden zunächst Einstellungen, Bedürfnisse und Erwartungen an autonome Fahrzeuge aus Nutzer- und Stakeholder-Perspektive erfasst. Darauf aufbauend und in Anlehnung an bereits existierende Systeme, sollen neue Interaktionskonzepte entwickelt und in repräsentativen Szenarien evaluiert werden. Im Vordergrund stehen dabei die Interaktion zwischen Fahrzeug und Fahrer, sowie die Interaktion zwischen Fahrzeug und Umwelt. Im Rahmen eines iterativen, nutzerzentrierten Vorgehens, sollen die Systeme solange erprobt und überarbeitet werden, bis sie ein hohes Maß an Akzeptanz seitens der Nutzer erreichen.
Das Institut für empirische Soziologie (IfeS) leistet durch Literaturrecherchen, sowie qualitative und quantitative Befragungen der Zielgruppen und Stakeholder vor allem im Anfangsstadium des Projektes BRAVE einen wichtigen Beitrag. Die hieraus gewonnenen Erkenntnisse sind zielführend für die Umsetzung der Interaktionskonzepte, da diese sich an den Eigenschaften und Bedürfnissen der Nutzer orientieren. Zusätzlich zur Nutzerforschung ist das IfeS im Projekt BRAVE für soziale und ethische Fragestellungen (ELSI/ ELSA), die für die Einführung automatisierter Fahrzeuge relevant sind bzw. bei der Bearbeitung von BRAVE relevant werden, zuständig.
Ansprechpartner:
Auftraggeber:
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Zusammenfassung:
Mit der steigenden Verbreitung von Smartphones hat auch deren Verwendung bei Radfahrern und Fußgängern zugenommen. Ein Gefährdungspotenzial bergen dabei vor allem Anwendungen, die mit längeren Blickabwendungen vom Verkehrsgeschehen einhergehen (z.B. das Scheiben von Nachrichten). Zur Verbreitung und den Auswirkungen der Handynutzung als Fahrradfahrer oder Fußgänger ist jedoch – insbesondere in Deutschland – bis dato wenig bekannt.
Das hier beschriebene Projekt hat daher zum Ziel, ein Erhebungskonzept zu entwickeln, mit dem wiederholt repräsentative Zahlen zur Nutzungshäufigkeit von Smartphones bei Radfahrern und Fußgängern im Straßenverkehr erhoben werden können.
Dazu wird vom IfeS zunächst eine Literaturreview des aktuellen Forschungsstandes angefertigt. Mithilfe einer Pilotstudie soll dann erprobt werden, welche Faktoren für die Erstellung des zukünftig anzuwendenden Erhebungskonzeptes als maßgeblich angesehen werden können. Die Ergebnisse der Literaturreview und der Pilotstudie sollen dann in ein Manual einfließen, das die Durchführung wiederholter, repräsentativer Erhebungen zur Nutzung von Mobiltelefonen durch Radfahrer und Fußgänger ermöglicht und die hierfür wesentlichen Inhalte in kompakter Form zusammenfasst.
Letztendlich soll durch die Projektarbeiten ein kontinuierliches Monitoring der Nutzung von Mobiltelefonen durch Radfahrer und Fußgänger ermöglicht werden, um ggf. rechtzeitig Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit ableiten zu können.
Ansprechpartner:
Auftraggeber:
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Zusammenfassung:
Die Verkehrsunfallprävention für Kinder unter 15 Jahren ist eine Erfolgsgeschichte: die Zahlen der verunfallten Kinder im Straßenverkehr sinken seit Jahren. Dennoch verunfallen auch heute noch jeden Tag Kinder im Straßenverkehr.
Präventionsprogramme für Kinder orientieren sich an Forschungsarbeiten, die die Fähigkeiten von Kindern hinsichtlich verschiedener Entwicklungsbereiche darstellen. Dabei beziehen sich viele Präventions- und Trainingsprogramme auf Literatur aus den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts. Aktuelle Zusammenfassungen zum Stand der kindlichen Entwicklung in Bezug auf deren Teilnahme im Straßenverkehr finden sich kaum.
Ziel des Projekts „Stand der Wissenschaft: Kinder im Straßenverkehr“ ist es, den aktuellen Forschungsstand zur Entwicklung von Kindern und deren Relevanz für ihre Verkehrsteilnahme zusammenzufassen und aufzubereiten sowie adäquate und wissenschaftlich fundierte Präventionsansätze für die Zielgruppe Kinder abzuleiten.
Ansprechpartner:
Auftraggeber:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Zusammenfassung:
Die überdurchschnittlich häufige Beteiligung jugendlicher und älterer Fahrradfahrer an Unfällen stellt die Forschung vor neue Herausforderungen. Neue Technologien, wie sie bereits im automobilen Bereich eingesetzt werden, bieten in diesem Zusammenhang ein großes Potenzial zur Verbesserung der Sicherheit und des Komforts beim Fahrradfahren.
Das Projekt „Safety4Bikes“ greift diese Problematik auf, indem es Assistenzsysteme entwickelt, die zur Verkehrssicherheit fahrradfahrender Kinder und älterer Erwachsener beitragen. Schwerpunkte sind hier vor allem die frühzeitige Erkennung und Warnung vor potentiellen Gefahren im Radverkehr. Um diese umzusetzen, werden Fahrradkomponenten, Car2X-Schnittstellen und Smartphone-Apps miteinander kombiniert. Wie die Komponenten letztlich mit dem Nutzer interagieren, ist ein wichtiger Teil der Fragestellung.
Das Institut für empirische Soziologis (IfeS) leistet hier durch Zielgruppenrecherchen und die direkte Einbeziehung der künftigen Nutzer (Fokusgruppen) einen wichtigen Beitrag. Neben nutzungsbezogenen Anforderungen an das System prüft das IfeS auch ethische und soziale Fragestellungen (ELSI) die sich im Zusammenhang mit der Entwicklung der Fahrradassistenz ergeben.
Ansprechpartner:
Weiterführende Informationen:
Homepage Safety4Bikes-Projekt: https://www.technik-zum-menschen-bringen.de/projekte/safety4bikes
Auftraggeber:
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Zusammenfassung:
Zur Abschätzung des Erfolges von Verkehrssicherheitsarbeit und zur Planung von Zielgruppenprogrammen und Verkehrssicherheitsmaßnahmen wird häufig auf die Kennzahlen der Unfälle, Getöteten und (Schwer)Verletzten geschaut. Diese Sichtweise ist in mehrerer Hinsicht defizitär:
- Das reine Zählen von Unfällen erlaubt lediglich einen makroskopischen Blick auf das Verkehrssicherheitsniveau eines Landes,
- es sagt noch nichts über deren Zustandekommen aus, und
- die Entwicklung von effektiven Verkehrssicherheitsmaßnahmen erfordert vielmehr ein Verständnis der unfallverursachenden Prozesse.
Diese Erkenntnis schlägt sich im Bemühen mehrerer supra-nationaler Organisationen nieder, die die Entwicklung und den Einsatz von Safety Performance Indicators (SPIs) als sog. „intermediate outcome“, als vermittelnde Ebene zwischen Verkehrssicherheitsmaßnahmen und dem finalen Ergebnis der Verkehrssicherheitsbemühungen in Form von Unfällen, Verletzten, oder Getöteten propagieren. Dabei gelten SPIs als Indikatoren von Verhaltensweisen der Verkehrsteilnehmer und Randbedingungen des Fahrzeugs sowie der Straße, die für Unfälle als ursächlich erachtet werden.
Das Ziel des ausgeschriebenen Forschungsvorhabens ist „… die systematische Identifizierung, Analyse und Auswertung von Indikatoren bzw. Kenngrößen zur Straßenverkehrssicherheit im Rahmen der Verkehrssicherheitsarbeit anderer Nationen bzw. Regionen.“ Die Ergebnisse des Projektes sollen als Basis für die Entwicklung eines SPI-Konzeptes sowie geeigneter Indikatoren in Deutschland dienen. Die recherchierten Monitoringinstrumente werden beschrieben. Weitere relevante inhaltliche Aspekte sind die Definition einzelner Sicherheitsindikatoren, deren Bezug zu Verkehrssicherheitsproblemen bzw. Maßnahmenfeldern der Verkehrssicherheitsarbeit und deren statistische Erhebung und Auswertung.
Ansprechpartner:
Auftraggeber:
TH Köln (als Hauptauftragnehmer der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt))
Zusammenfassung:
Das Ziel des Projektes ist es, die Potenziale für eine zielgruppengerechte Verkehrssicherheitskommunikation über Influencer in den sozialen Medien herauszuarbeiten. Hierzu wird zunächst die herkömmliche Verkehrssicherheitskommunikation mit den Hauptzielgruppen der Verkehrssicherheitsarbeit beleuchtet. Anschließend wird das Mediennutzungsverhalten in den Hauptzielgruppen der Verkehrssicherheitskommunikation untersucht. Der aktuelle Forschungsstand der Influencer-Forschung wird zusammengefasst und die Besonderheiten der Influencer-Kommunikation in den sozialen Medien werden herausgearbeitet. Vor diesem Hintergrund werden die Potenziale des Einsatzes von Influencern in der Verkehrssicherheitskommunikation untersucht. Schließlich werden Handlungsempfehlungen für den Einsatz von Influencern in der Verkehrssicherheitskommunikation gegeben und Perspektiven für mögliche Anschlussprojekte aufgezeigt.
Das IfeS ist in diesem Projekt Unterauftragnehmer von Prof. Dr. Amelie Duckwitz vom Institut für Informationswissenschaft der TH Köln.
Ansprechpartner:
Auftraggeber:
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Zusammenfassung:
Zur Verbesserung der Inklusion von Menschen mit Behinderung soll im FE 82.0732/2019 im Auftrag der Bundesanstalt für Straßenwesen geprüft werden, ob die Theoretische Fahrerlaubnisprüfung (TFEP) in Leichter Sprache angeboten werden kann. Die Projektarbeiten haben dementsprechend das Ziel, zunächst zu begutachten, inwieweit eine Übersetzung der Testfragen des Amtlichen Fragenkatalogs in Leichte Sprache ohne Einschränkungen der Prüfungsqualität überhaupt möglich ist.
Im Rahmen der (projektbezogenen) Forschungsarbeiten werden zuerst Recherchen nationaler und internationaler Literatur durchgeführt, um die Anwendung Leichter Sprache in Prüfungskontexten nachzuvollziehen bzw. die Handhabung in anderen Ländern festzustellen. Des Weiteren sind Interviews mit Expert/innen geplant, um zusätzliche Einschätzungen über die Eignung der Leichten Sprache für die Anwendung in der TFEP zu erhalten. Darüber hinaus dient die testweise Übersetzung von Prüfungsfragen der Abschätzung einer prinzipiellen Umsetzbarkeit des Vorhabens und einer ungefähren Bezifferung des möglichen Aufwands, die TFEP in Leichter Sprache anzubieten.
Ansprechpartner:
Auftraggeber:
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Zusammenfassung:
Der Radverkehr stellt einen wachsenden Anteil am Verkehrsaufkommen in Deutschland dar. In den letzten Jahren hat zudem die Verbreitung von Mobiltelefonen stark zugenommen.
Im Rahmen bisheriger Forschungsarbeiten konnte bereits eine Vielzahl an Erkenntnissen über die Prävalenz der Nutzung von Mobiltelefonen und ihren Einfluss auf die Verkehrssicherheit bei Fahrern von Personenkraftwagen gewonnen werden, über die Situation bei Radfahrern ist hingegen bislang wenig bekannt.
Im Rahmen dieses Projektes sollen daher Daten über Häufigkeit, Art und Umstände der Nutzung des Mobiltelefons beim Radfahren erhoben werden. Weiterhin soll ermittelt werden, inwiefern personenbezogene Merkmale die Nutzung beeinflussen und welche Gefährdungen auftreten können. Bei der Datenerhebung kommen hierbei die Methoden der Beobachtung, der persönlichen Befragung sowie der Online-Befragung zum Einsatz.
Durch den Einsatz verschiedener Datenerhebungstechniken soll auch eine Abschätzung möglich gemacht werden, inwieweit die verschiedenen Methoden zu unterschiedlichen Ergebnissen führen.
Ansprechpartner:
Voller Titel:
Evaluation des Modellversuchs AM15 – Teil 2: Befragungsstudie
Laufzeit:
09/2015 – 11/2017
Auftraggeber:
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Zusammenfassung:
Mit Beginn des AM15-Modellversuchs am 01.05.2013 ist in den ostdeutschen Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen das zulässige Alter für den Erwerb einer AM-Fahrerlaubnis von 16 Jahren auf 15 Jahre abgesenkt worden. Mit dieser Maßnahme wird maßgeblich das Ziel der Verbesserung der Mobilität von Jugendlichen, insbesondere im ländlichen Raum, verfolgt. Die Realisierung dieses Ziels und die Betrachtung der verkehrssicherheitsrelevanten Folgen der Absenkung des Mindestalters werden mit Hilfe der vorliegenden Befragungsstudie evaluiert. Darin wurden jedoch nicht nur die Gruppe der AM15-Teilnehmer in den Modellversuchsländern einbezogen, sondern auch motorisierte Zweirad-Fahranfängergruppen aus den – zum Erhebungszeitpunkt – ostdeutschen Nicht-Modellversuchsländern Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sowie aus dem westdeutschen Nicht-Modellversuchsland Niedersachsen. Diese Vergleichsgruppen werden der Gruppe der AM15-Teilnehmer in der Datenauswertung gegenübergestellt.
Ansprechpartner:
Auftraggeber:
Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e. V.
Zusammenfassung:
Die steigende Anzahl an Kindern, die ab dem ersten Lebensjahr professionell in der Kindertagesstätte oder in der Kindertagespflege betreut werden, hat auch zu einer Zunahme von meldepflichtigen Unfällen von Kindern in Kindertagesstätten geführt. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e. V. verfolgt in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung deshalb das Ziel, auf die Themen Kindersicherheit und Unfallprävention aufmerksam zu machen und Verbesserungen zu erzielen.
Die bundesweite Befragung von Kindertagesstätten hat dazu einerseits den Stand des Unfallgeschehens und der Unfallprävention in Kindertagesstätten erhoben und andererseits Unterstützungsbedarfe für die Erhöhung der Kindersicherheit eruiert. Die repräsentative Studie, an der sich 974 Kindertagesstätten aus allen deutschen Bundesländern beteiligt haben, wurde im Zeitraum von November 2017 bis Februar 2018 mit Hilfe einer Online-Befragung durchgeführt.
Auf Grundlage der Befragungsergebnisse erstellt die Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e. V. geeignete Konzepte, Medien bzw. Maßnahmen zur Sensibilisierung von Erzieher/innen und Eltern für die Themen Kindersicherheit und Unfallverhütung.
Ansprechpartner:
Publikationen:
Schrauth, B. (2018)
Bundesweite Befragung von Kindertagesstätten „Kindersicherheit und Unfallprävention“. Tabellarischer Ergebnisbericht, Februar 2018. Nürnberg: Institut für empirische Soziologie.
Auftraggeber:
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Zusammenfassung:
In der Prozessevaluation wurden 3.780 Modellversuchsteilnehmer während der Phase des begleiteten Fahrens bis zu viermal und 1.735 Begleitpersonen einmalig zu unterschiedlichen Aspekten der Maßnahmenumsetzung befragt.
Die Teilnahmegründe der Jugendlichen und ihrer Begleiter ließen erkennen, dass das Begleitete Fahren als Bestandteil der Fahranfängervorbereitung gut in den altersspezifischen Lebensabschnitt der jungen Fahrer integriert werden konnte. Insgesamt belegen die Befunde eine große Zugangsfreundlichkeit des Modells und eine hohe Praktikabilität.
Im Durchschnitt erbrachten Jugendliche an Tagen mit Begleitfahrt eine Fahrleistung von 32,4 km (Median: 24,0 km). Monatlich wurde eine mittlere Fahrleistung von 318,5 km erbracht. In durchschnittlich acht Monaten Begleitdauer erwarben die Jugendlichen etwa 2.400 km Fahrpraxis. Bei voller Ausschöpfung der Begleitdauer von zwölf Monaten ergab sich eine durchschnittliche Fahrleistung von 3.800 km.
Hauptfahrtzwecke waren private Fahrten (Familie, Besuche), Haushaltserledigungen, Freizeitfahrten und Fahrten zur Schule / Ausbildung.
Hinsichtlich der Interaktion zwischen Fahranfänger und Begleiter ergibt sich auf der Grundlage zahlreicher Einzelbefunde das Bild einer angemessenen Rolleninterpretation und -ausübung im Sinne eines konstruktiven Zusammenwirkens von Fahranfänger und Begleiter beim fahrpraktischen Kompetenzerwerb.
Im Verlauf der Begleitphase war eine deutliche Abnahme unsicherer Fahranfänger zu beobachten. Dies ist Ausdruck des subjektiv wahrgenommenen Zuwachses von Fahrerfahrung während der Begleitphase.
Unfälle, Verkehrsverstöße und Verwarnungen in der Begleitphase wurden behördlicherseits nur in geringem Umfang berichtet. Dies lässt erkennen, dass die Maßnahmenpraxis den gebotenen Verkehrssicherheitserfordernissen in hohem Maße gerecht wird.
Die erhebliche Ausweitung der fahrpraktischen Vorbereitung durch das Modell „Begleitetes Fahren ab 17 Jahre“ hat zu einer strukturellen Veränderung der Fahranfängervorbereitung in Deutschland geführt. Die gegebenen Möglichkeiten hinsichtlich der Nutzungsdauer der Begleitphase und des Umfangs der erbrachten Fahrleistung erscheinen gleichwohl noch nicht ausgeschöpft und empfehlen sich daher als Gegenstand künftiger Optimierungsanstrengungen.
Neben der vertieften Ausschöpfung des originären Maßnahmenpotenzials eines längerfristigen fahrpraktischen Erfahrungsaufbaus empfiehlt sich zudem eine sinnvolle Verbindung dieses Maßnahmenansatzes mit weiteren zielführenden Maßnahmen im Rahmen eines integrierten Systems der Fahranfängervorbereitung in Deutschland.
Ansprechpartner:
Publikationen:
Funk, W.; Grüninger, M. (2010)
Begleitetes Fahren ab 17 – Prozessevaluation des bundesweiten Modellversuchs. Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, Mensch und Sicherheit, Heft M 213. Bremerhaven: Wirtschaftsverlag.
Voller Titel:
Fahranfängerbefragung 2014: 17-jährige Teilnehmer und 18-jährige Nichtteilnehmer am Begleiteten Fahren. Ansatzpunkte zur Optimierung des Maßnahmenansatzes „Begleitetes Fahren ab 17 Jahre“.
Auftraggeber:
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Zusammenfassung:
In der „Fahranfängerbefragung 2014“ wurden ab März 2014 bundesweit 2.478 Teilnehmer am „Begleiteten Fahren ab 17 Jahre“ kurz nach dem Beginn ihrer Begleitphase befragt. Von 834 dieser 17- Jährigen liegt auch ein Fragebogen aus der Wiederholungsbefragung gegen Ende der BF17- Teilnahme vor. Zudem haben 783 Begleiter einen Fragebogen ausgefüllt.
Parallel wurden bundesweit 925 18-jährige Fahranfänger in den ersten drei Monaten ihres Fahrerlaubnisbesitzes einmalig befragt. Auch zu diesen Fahranfängern liegen zuordenbare Antworten von 373 Eltern vor.
BF17-Teilnehmer beginnen ihre Fahrausbildung etwa 1,8 Monate vor dem 17. Geburtstag. Durchschnittlich verbringen die Jugendlichen 8,4 Monate im BF17 und fahren dabei ca. 2.500 km. Fast ein Viertel nutzt die maximal mögliche Dauer von zwölf Monaten aus und erbringt dabei eine Fahrleistung von über 3.600 km.
Die Fahrausbildung der 18-Jährigen beginnt etwa 2,8 Monate vor dem 18. Geburtstag. Aus Sicht der 18-jährigen Fahranfänger sprach am häufigsten die fehlende Zeit gegen die Teilnahme am BF17. Die Befunde verweisen ferner auf ein Wissensdefizit unter jungen Erwachsenen hinsichtlich des Wirkmodells des Fahrerfahrungsaufbaus unter Begleitung und damit auf ein Kommunikationsdefizit im Rahmen der Fahranfängervorbereitung. Für 18- Jährige lässt sich eine jährliche Fahrleistung von ca. 5.300 km errechnen.
Im Bericht finden sich Basisdaten zu vielen weiteren Aspekten der Exposition und des Fahrverhaltens 17- und 18-jähriger junger Fahrer. Für BF17- Teilnehmer werden die Kommunikationssituation während der Begleitfahrten und Einstellungen zum BF17 sowie zu Perspektiven seiner Weiterentwicklung berichtet.
Optimierungspotenziale hinsichtlich der Verlängerung der Verweildauer im BF17, der Erhöhung des Fahrleistungsumfangs, der Einwirkung auf die Übungsqualität und der Verbreiterung der Teilnahmequote werden vor allem in der Verkehrserziehung und -aufklärung gesehen. Entsprechende Ansatzpunkte der Verkehrssicherheitskommunikation werden skizziert.
Ansprechpartner:
Auftraggeber:
Landespräventionsrat Sachsen, Sächsisches Staatsministerium des Innern
Zusammenfassung:
Im Freistaat Sachsen wird seit dem Jahr 2009 das Fahrsicherheitsprojekt „Mission Zero“ durchgeführt und mit Landesmitteln gefördert. Das Institut für empirische Soziologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (IfeS) führt im Auftrag des Staatsministeriums des Innern, Landespräventionsrat im Freistaat Sachsen eine summative Evaluation dieses Fahrsicherheitsprojektes durch.
Das Hauptziel der Evaluation ist die Beantwortung der Frage, ob das Fahrsicherheitsprojekt „Mission Zero“ einen Beitrag zur Reduzierung der Verkehrsunfallzahlen junger Fahrer im Freistaat Sachsen leistet.
Diese pauschale Frage wird in fünf Forschungsfragen konkretisiert, die im Rahmen der Evaluation beantwortet werden sollen:
- Trägt das Projekt zur Reduzierung der Zahl bzw. Schwere der Verkehrsunfälle jugendlicher Fahranfängerinnen und Fahranfänger bei den erreichten Teilnehmenden der Maßnahme bei?
- Wirkt sich das Projekt nachhaltig positiv auf die Fahrweise der Teilnehmenden aus?
- Werden sich die Teilnehmenden durch das Projekt ihrer Grenzen in Bezug auf die Beherrschung des Fahrzeuges bewusst und verhalten sie sich dadurch anschließend sicherer und risikobewusster / -reduzierter im Straßenverkehr?
- Vermittelt das Projekt den Teilnehmenden Erkenntnisse zum sicheren Verhalten im Straßenverkehr?
- Wie wird das Projekt durch die „Mission Zero gemeinnützige GmbH“ in Hinblick auf die Teilnehmerorientiertheit und die Professionalität der Trainer und Trainerinnen umgesetzt?
Für die Beantwortung der Forschungsfragen der summativen Evaluation wird vom IfeS ein Mix aus quantitativen und qualitativen Forschungsmethoden angewandt, bestehend aus
- quantitativen Befragungen (Prüf- / Kontrollgruppendesign, Längsschnittdesign mit Auswertungsmöglichkeiten im Querschnitt und als Panel),
- teilnehmender Beobachtung bei der Durchführung eines Trainings im Rahmen von „Mission Zero“,
- Experteninterviews mit Trainern und informelle Gespräche mit Teilnehmern am Projekt „Mission Zero“ sowie
- einer SWOT-Analyse der Umsetzerorganisation des Fahrsicherheitsprojektes.
Ansprechpartner:
Publikationen:
Funk, W.; Roßnagel, T.; Schrauth, B. (2016) PDF
Evaluation Fahrsicherheitsprojekt „Mission Zero“. Schlussbericht zum 30. September 2016. Nürnberg: Institut für empirische Soziologie
Auftraggeber:
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Zusammenfassung:
Die Fahranfängervorbereitung in Deutschland erstreckt sich von der schulischen Verkehrserziehung, über die Fahrschulausbildung, das Begleitete Fahren und das erste Alleinefahren. Zur Unterstützung einer intensiven Nutzung und abwechs-lungsreichen Ausgestaltung dieses Lernprozesses bietet sich die elektronische Sicherheitskommunikation via Internet und Mobiltelefonie an. Beide Medien werden von Jugendlichen und jungen Erwachsenen intensiv genutzt und auch Eltern, Lehrer und Fahrlehrer sind darüber gut erreichbar.
Die elektronische Sicherheitskommunikation im Rahmen der Fahranfängervorbereitung wird insbesondere dann erfolgreich sein, wenn die breite Zielgruppenöffentlichkeit möglichst „personalisiert“ angesprochen wird und die Zielgruppenmitglieder auch die Möglichkeit haben, in einen Austausch einzutreten (Partizipation, Interaktivität). Hierzu bietet das Web 2.0 vielfältige Möglichkeiten. Dabei können Strategien aus dem Sozialmarketing („Social Marketing“) zur stärkeren Bindung der Zielgruppen an die Verkehrssicherheitsanliegen im Kontext der Fahranfängervorbereitung aufgegriffen werden und in den sozialen Medien („Social Medi-a“) des Internets und der Mobiltelefonie zum Einsatz kommen („Social Media Marketing“).
Im Bericht werden kommunikationswissenschaftliche Grundlagen und psychologische Faktoren der Sicherheitskommunikation erläutert. Ein Überblick über entsprechende Kommunikationsstrategien in der Gesundheitsförderung wird gegeben und auch Anspracheformen von Fahranfängern via Internet in Deutschland sowie einschlägige Angebote aus GDL-Ländern werden vorgestellt. Als Defizite lassen sich in Deutschland vor allem die Behandlung des Anfängerrisikos in den Kontexten Familie, Schule und erstes selbstständiges Fahren sowie generell die Elternansprache ausmachen. Ein Rahmenkonzept und konkrete Handlungsfelder für die zukünftige Nutzung der elektronischen Sicherheitskommunikation in der Fahranfängervorberei-tung werden vorgestellt.
Ansprechpartner:
Publikationen:
Funk, W.; Lang, M.; Held, P.; Hallmeier, R. (2014)
Innovative Konzepte zur Begleitung von Fahranfängern durch E-Kommunikation. Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, Mensch und Sicherheit, Heft 244. Bremen: Fachverlag NW.
Auftraggeber:
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Zusammenfassung:
Die vorliegende Literaturdurchsicht gibt einen Überblick über (inter-)nationale Befunde zum Zusammenhang zwischen dem Verkehrsunfallrisiko und dem ökonomischen, sozialen und kulturellen Hintergrund der Verkehrsteilnehmer. Dabei werden schwer erreichbare oder sozial schwache Personen als Zielgruppen fokussiert. Personen können entweder organisatorisch schwer erreichbar sein (Identifikation; Ansprechbarkeit), oder die Verkehrssicherheitsangebote erreichen ihr Zielpublikum nicht (Akzeptanz; kognitive Ebene) bzw. werden nicht verhaltensrelevant (Compliance; Verhaltensebene). Sozial Schwache werden auf ökonomischen, sozialen und kulturellen Dimensionen von besser Gestellten unterschieden. Parallelen in der Zielgruppenansprache und Ansatzpunkte für Kooperationsmöglichkeiten werden explizit bei Akteuren der Gesundheitsförderung gesehen. Deren Strategie der Verknüpfung verhaltenspräventiver mit verhältnispräventiven Maßnahmen in einem Setting-Ansatz wird vorgestellt. Das Setting Stadtteil / Quartier erscheint für Interventionen besonders Erfolg versprechend. Zur Verkehrssicherheitsarbeit anschlussfähige Programme der Gesundheitsförderung werden vorgestellt. Der Bericht zeigt die Anknüpfungspunkte der Verkehrssicherheitsarbeit für eine Kooperation im Programm „Soziale Stadt“ auf. Ein solches Vorgehen eröffnet für die Verkehrssicherheitsarbeit neue Potenziale zur Ansprache schwer erreichbarer oder sozial schwacher Zielgruppen. Als konkrete Beispiele für eine verhaltens- und verhältnispräventive Verkehrssicherheitsarbeit im Setting Schule wird auf Ansätze der personalen Kommunikation im Setting beruflicher Schulen sowie ein sich gegenüber dem lokalen Umfeld öffnendes Mobilitätsmanagement von Schulen verwiesen. Ein Pilotprojekt zur Kooperation mit anderen Partnern in einem Setting-Ansatz wird ebenso empfohlen wie die Dokumentation vorhandener Maßnahmenansätze für schwer erreichbare Zielgruppen in einer Online-Datenbank oder die Nutzung des Internets zur Zielgruppenansprache.
Ansprechpartner:
Publikationen:
Funk, W.; Faßmann, H. (2013)
Schwer erreichbare Zielgruppen – Handlungsansätze für eine neue Verkehrssicherheitsarbeit in Deutschland. Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, Mensch und Sicherheit, Heft M 237. Bremen: Fachverlag NW.
Auftraggeber:
Stadt Erlangen
Zusammenfassung:
Für die Neu-Konzeption des Verkehrsentwicklungsplanes in Erlangen wurde eine Mobilitätsbefragung unter den acht größten Arbeitgebern in Erlangen konzipiert. Die Ausarbeitung und Durchführung dieser Mitarbeiterbefragung wurde dem Institut für empirische Soziologie an der Friedrich-Alexander-Universität übertragen. In den acht Unternehmen sollten die insgesamt ca. 52.000 Mitarbeiter mit einem Arbeitsplatz in Erlangen zum Start und Ziel ihres Arbeitsweges, den dafür genutzten Verkehrsmitteln und einigen weiteren mobilitätsbezogenen Fragen befragt werden. Für die Erhebung wurden schriftliche Befragungen mittels eines Online- oder eines Papierfragebogens genutzt. An der Befragung haben nach Ausschluss nicht auswertbarer Fragebögen 17.370 Personen, beschäftigt in den acht größten Unternehmen in Erlangen teilgenommen. Den Modal Split, die Verteilung der genutzten Verkehrsmittel, dominieren die motorisierten Individualverkehrsmittel (MIV) mit 57,5 %. Zahlreich sind Arbeitnehmer in Erlangen auch mit dem Fahrrad unterwegs, etwa 26,5 % fahren mit dem Rad zur Arbeit. Den öffentlichen Personenverkehr (ÖPV) nutzen 13,5 %. Der berichtet Modal Split verschiebt sich im Winter bzw. bei schlechtem Wetter. Die Nutzung der Hauptverkehrsmittel unterscheidet sich nach der regionalen Herkunft der Befragten in Abhängigkeit von der verfügbaren Verkehrsinfrastruktur. Ca. 77 % der MIV-Nutzer zeigen sich bereit, unter bestimmten Bedingungen auf den ÖPV oder das Fahrrad umzusteigen.
Ansprechpartner:
Publikationen:
Schrauth, B.; Funk, W.; Abraham, M. (2015) PDF
Pendelmobilität in Erlangen. Ergebnisbericht einer Mobilitätsbefragung unter Arbeitnehmern in Erlangen. Materialien aus dem Institut für empirische Soziologie Nürnberg, Heft 1/2015, Nürnberg: Institut für empirische Soziologie.
Auftraggeber:
Umweltbundesamt
Zusammenfassung:
Der Bericht stellt die Ergebnisse der Mobilitätsumfrage 2013 im Umweltbundesamt vor, bei der 624 Mitarbeitende im November und Dezember 2013 einen Online-Fragebogen vollständig ausgefüllt haben. Die Befragung ist nach den Umfragen der Jahre 2006 und 2009 die dritte Befragung der Bediensteten zu diesem Thema. Zentrales Ziel der Erhebung im Jahr 2013 war es, den Ist-Zustand der arbeitsbezogenen Mobilität der Beschäftigten an allen Standorten zu erfassen. Dazu wurden in der Befragung sowohl Angaben zum genutzten Hauptverkehrsmittel, zur Entfernung und zur Dauer eines jeden Hin- und Rückweges zur Arbeit in einer typischen Arbeitswoche als auch zu den absolvierten Dienstreisen im zurückliegenden Jahr erfasst. Zudem wurden die Befragten auch zu den angebotenen Mobilitätsmanagementmaßnahmen im Umweltbundesamt befragt und um eine Einschätzung für Verbesserungspotenziale gebeten. In der Ergebnisdarstellung werden die mobilitätsbezogenen Kennwerte des Jahres 2013 mit den Ergebnissen aus den vorherigen Befragungen verglichen. Der Vergleich zeigt, dass im Jahr 2013 der Anteil der Verkehrsmittel des Umweltverbundes leicht zugewinnen konnte, der Anteil der Verkehrsmittel des motorisierten Individualverkehrs hingegen im Vergleich zu 2009 abnahm. Auch die durchschnittliche Arbeitswegeentfernung und –dauer der Pendlerstrecken sanken im Vergleich zu 2009. Diese Ergebnisse gehen einher mit Veränderungen in der regionalen Herkunft der Befragten zwischen den Befragungszeitpunkten 2009 und 2013, insbesondere an den Standorten in Dessau-Roßlau und in Berlin. Mit den von den Befragten positiv bewerteten Mobilitätsmanagementmaßnahmen unterstützt das Umweltbundesamt seine Bediensteten in der nachhaltigen Gestaltung des Verkehrsaufkommens für Pendlerstrecken und Dienstreisen.
Ansprechpartner:
Publikationen:
Bölke, M.; Schrauth, B.; Funk, W. (2015)
Erfolgreiches Mobilitätsmanagement in einer Behörde. Ergebnisse und Empfehlungen aus der aktuellen Mobilitätsumfrage im Umweltbundesamt. In: Verkehrszeichen Heft 1/2015: 9-13.
Auftraggeber:
AOK / ADFC
Zusammenfassung:
Die Kampagne „Mit dem Rad zur Arbeit“, organisiert von der Gesundheitskasse AOK und dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC), ist eine der größten Mitmach-Aktionen, die das Radfahren zur Arbeit bewirbt. Die Veranstaltung findet seit dem Jahr 2001 jährlich statt. Im Jahr 2015 haben mehr als 150.000 Beschäftigte einzeln oder in einem bis zu vier Personen starken Team bundesweit an der Aktion teilgenommen. Im Aktionszeitraum von (seit dem Jahr 2015) Mai bis August dokumentieren die Teilnehmer die Tage, an denen sie Rad gefahren sind. Personen, die mindestens 20 Tagen aufgezeichnet haben, nehmen an einer Verlosung teil. Die Kampagne wird über verschiedene Kanäle beworben, hauptsächlich jedoch über Betriebskontakte in Unternehmen. Mit der Förderung des Fahrradfahrens, vereint die Kampagne Aspekte der betrieblichen Mobilität, des Managements, der Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz und des Umweltschutzes.
Die Evaluation der Aktion im Jahr 2014 wurde von der AOK Bayern und dem ADFC in Auftrag gegeben. In Bayern wurden insgesamt 3.550 Aktionsteilnehmer zur Befragung eingeladen. Insgesamt beteiligten sich 1.366 Personen durch das Ausfüllen des Online-Fragebogens oder durch Rücksendung des schriftlichen Fragebogens an der Befragung, die unter anderem Fragen zu Details der Fahrtstrecke, zu den gesundheitlichen Auswirkungen der Nutzung des Fahrrads für den Arbeitsweg, zum individuellen Verkehrssicherheitsempfinden, zu dem üblicherweise genutzten Verkehrsmittel oder auch zum individuellen Nutzungsverhalten des Radfahrers umfasste.
Für die bundesweite Evaluation der Mitmach-Aktion im Jahr 2015 wurde eine Zufallsstichprobe von Teilnehmern aus 14 Bundesländern gezogen (AOK Bundesverband und ADFC). 2.296 Teilnehmer beantworteten den Onlinefragebogen. Dieser beinhaltete nahezu inhaltsgleich wie bereits im Vorjahr Fragen zur Fahrtstrecke, gesundheitlichen Auswirkungen des Radfahrens und zu Aspekten der Verkehrssicherheit und -infrastruktur.
Die bundesweite Erhebung von Teilnehmern an der Aktion im Jahr 2016 wurde im Auftrag des ADFC durchgeführt. An der Onlinebefragung beteiligten sich 1.440 Teilnehmer.
„Mit dem Rad zur Arbeit“ ist ein Beispiel für ein erfolgreiches Konzept, das Mobilität und individuelle Gesundheitsförderung in einem betrieblichen Kontext kombiniert und leistet einen eigenen Beitrag zum firmeneigenen Mobilitäts- und Gesundheitsmanagement.